Wein enthält Sulfite
Wer kennt das nicht, man hat Wein getrunken und am nächsten Tag hat man Kopfschmerzen oder fühlt sich wie benebelt. Wenn man dann auf die Weinflasche schaut sieht man auf dem Etikett Wein enthält Sulfite. Der Produzent könnte auch auf der Flasche vermerken, der Wein enthält Schwefeldioxid, aber das habe ich noch nie gesehen, das hört sich nicht so harmlos an.
Aber warum enthält ein Wein eigentlich Schwefeldioxid (SO2)?
Schon seit der Antike wird bei der Weinbereitung Schwefeldioxid (SO2) verwendet. Er hilft die Weine umfassend zu schützen und zu konservieren. Seit einer Änderung bei der EU-Lebensmittelkennzeichnungsrichtlinie müssen seit 2005 alle möglichen allergieauslösende Zutaten gekennzeichnet sein.
Sofern die Konzentration bei in- und ausländischen Weinen mehr als 10 mg/l Schwefeldioxid enthalten ist der Hersteller verpflichtet diesen Hinweis „Enthält Sulfite“ oder „Enthält Schwefeldioxid“ auf der Flasche anzubringen. Der Warnhinweis gilt auch für Perlwein, Schaumwein oder Sekt und alle weiteren Erzeugnisse die unter das Weinrecht fallen, zum Beispiel Punsch oder Glühwein.
So schreibt das Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit: „Bezüglich des Warnhinweises werden Schwefeldioxid und Sulfit synonym verwendet. Schwefeldioxid (SO2) ist ein Gas, das in Wasser aufgelöst häufig als schweflige Säure bezeichnet wird. Die Salze der schwefligen Säure sind die Sulfite. Grenzwerte werden in Schwefeldioxid angegeben. Sulfit ist in Schwefeldioxid umzurechnen.“ In Konzentrationen bis zu 40 Milligramm pro Liter liegt schweflige Säure deshalb zwangsläufig in allen Weinen vor: Schwefelfreien Wein gibt es nicht.
Für Biowein Liebhaber die denken, dass Ihr Wein keine Sulfite enthält, da muss ich Sie enttäuschen da Sulfite durch die Vergärung automatisch vorkommen, aber es dürfen darüber hinaus bis 66% Sulfite hinzugefügt werden, der erlaubten Menge für nicht Bio Weine.
Je besser und sauberer im Keller gearbeitet wird, desto weniger muss der Winzer chemisch .
Praktische Hinweise
Ein paar Tipps, wie sie einen Wein finden der möglichst wenig Schwefel auswählen. Wieviel Schwefel der Winzer einsetzen muss, hängt von folgenden Faktoren ab:
- Weinbereitung
- Rebsorte
- Lesezeitpunkt
Weißweine und Roseweine benötigen in der Regel mehr SO2 als Rotweine!
Qualitätsweine benötigen weniger SO2 als Prädikatsweine, da diese oft einen höheren Anteil an edelfaulen Lesegut aufweisen.
Gesetzliche Höchstwerte: Für Weine unter 5 g/l Restzucker, rot: 150 mg/l, weiß und rosé: 200 mg/l
Für Weine mit mehr als 5 g/l Restzucker, rot: 200 mg/l, weiß und rosé: 250 mg/l
Spätlese : 300 mg/l; Auslese: 350 mg/l; Beeren-, Trockenbeerenauslese, Eiswein: 400 mg/l
Es gibt ihn doch, den schwefelfreien Wein, dank moderner Kellertechnik, von Hand gelesenem und selektiertem Lesegut sowie einer besonders sauberen Verarbeitung, gelingt einigen Bio-Winzern wirklich schwelfreien Wein herzustellen.