Weingut Bremer im Zellertal Nordpfalz
Als Weinliebhaber und Händler kommt man in der Weinszene schon ein wenig herum. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass es immer wieder weiße Flecken auf der Weinlandkarte gibt, den man noch nicht entdeckt hat.
Einer dieser weißen Flecken war das Zellertal der nördlichste Zipfel des Weinbaugebietes Pfalz und im fliessenden Übergang der Weinbauregion Rheinhessen.
Wo liegt das Zellertal eigentlich?
Lassen Sie uns erst einmal eine geografische Abstimmung machen, wir befinden uns von Worms aus Richtung Westen fahrend auf dem Wege nach Monsheim, dort geht es in das Zellertal, welches noch ein echtes Entdeckungspotential hat. Diese Tal liegt in einem besonderen Mikroklima zum Donnersberg, welcher als Fixpunkt am Horizont zu sehen ist.
Wäre man Jahr 2012 durch das malerische Dorf gefahren, hätte man beim Weingut Herr halt machen müssen, welches im Jahr 2013 von der Familie Bremer übernommen wurde. Die Bremers waren eigentlich auf der Suche nach einem kleinen aber feinen Weingut in Frankreich, fanden dann im Zellertal eine Gelegenheit, die man wohl nicht ausschlagen konnte. Da man weingeschmacklich ganz neue Wege beschreiten wollte, wurde die komplette Kellertechnik als auch das Gebäude von Grund auf saniert. Der Barrique Keller befindet sich ebenso im Aufbau, wie der Weissweinkeller. Noch vermarktet das Weingut nur ein Teil seiner Weine selbst. Ich probierte Anfang März gemeinsam mit Michael Acker dem mehrfach ausgezeichneten Önologen die Weine und war begeistert.
Geschichte wird neu geschrieben
Die Familie Bremer beschlossen mit allen alten Traditionen zu brechen und das Ensemble um das Herrenhaus, den großzügigen Scheunen, den alten Stallungen und das Kelterhaus nach neusten weintechnischen Gesichtspunkten umzubauen. Das Ergebnis ist beeindruckend, wenn man durch das Eingangstor hineinfährt, dann fühlt man sich ein eine andere Welt versetzt. Romantisch begrüßt der Innenhof den Besucher mit einer Jahrhunderte alten Linde, das Haus umrankt von Efeu. Man könnte fast meinen, dass hier einfach die Uhr angehalten wurde. Wenn man dann auf der kleinen Terrasse vor der Vinothek steht, dann sieht am die eigenen Weinberge in den besten Lagen. Wer jetzt denkt, hier wird erst seit neusten Wein angebaut, der täuscht sich denn die Toplage ist die die Cru-Lage „Schwarzer Herrgott“. Weinbaugeschichtlich ist das Tals so interessant, weil hier ein sehr hoher Anteil an Kalk im Boden ist. Man könnte sagen das Burgund Deutschlands liegt im Zellertal. Damit dem Weingut auch Bremer Blut eingehaucht wird, haben sich die drei Töchter Anna, Rebecca und Leah zur Aufgabe gemacht diese Vision vom Weingut Bremer Leben einzuhauchen. Die Drei bringen ihre Ausbildungen und Erfahrungen in den Bereichen Betriebswirtschaft, Marketing und der gehobenen französischen Gastronomie mit, um hier im Zellertal neue Akzente zu setzen,
Gemeinsam mit dem ihren Oenologen Michael Acker stellten Sie alles auf den Prüfstand um dem Ziel der Fokussierung auf absolute Spitzenqualität im Weinbau Rechnung zu tragen. Angefangen im Weinberg, der extrem auf Ertragsreduzierung ausgelegt wurde, über eine Handlese in mehreren Durchgängen. Wie immer steht und fällt das Projekt mit dem Terroir welches hier beste Voraussetzungen mitbringt. Das Resultat können Sie im Glas sehen und vor allem schmecken. Seinen Sie willkommen im Zellertal.
Wer noch nicht da war, der sollte sich langsam auf den Weg machen.
Bewertungen
So wundert es nicht dass Eichelmann in der Ausgabe 2016 von einem ganz und gar überzeugendes Debüt für die Weine aus dem Jahr 2014 spricht.
Falstaff Weinguide 2016 schreibt: „Auf die ersten Weine durfte man wirklich gespannt sein. Um mit der Türe ins Haus zu fallen: Unsere ohnehin hohen Erwartungen wurden noch übertroffen.“
Zeller Schwarzer Herrgott Grosses Gewächs wurde mit 92 Punkten Falstaff und 89 Punkten im Eichelmann bewertet.
Die ersten zwei Sterne im Eichelmann und die Aufnahme in den Falstaff Weinguide sind weitere Beweise für dieses Weingut, welches sich im Klein-Burgund im Zellertal heranwächst.
Hier geht es zu den Weinen des Weingut Bremer im Webshop der Cru.de
Waren dort gewesen, dank der Empfehlung hier und fanden das Weingut und die Inhaberinnen sehr nett und herzlich. C. M.